Mehr Einblicke in die zauberhafte Welt der Schönliebchen ...
Nach der Formgebung aus dem keramischen Rohstoff sind es noch viele Arbeitsschritte, bis eine Figur den Namen "Schönliebchen" bekommt. Jedes modellierte Stück muss zunächst an einem kühlen Ort, je nach Größe, für etwa eine Woche, gut durchtrocknen. Nach dem ersten "Schrühbrand" bei etwa 950 °C beginnt die mehrstündige Abkühlphase. Das rohgebrannte Objekt wird danach von Staubresten befreit damit die Glasur gut haften kann. Ich trage die Glasur sorgfältig von Hand mit einem flachen Borstenpinsel auf. Hierfür sind drei bis vier Farbaufträge in dünner Schicht notwendig. Nach dem Glasurbrand wird aus der im rohen Zustand matten Glasurfarbe eine strahlend glänzende Oberfläche.
Die Abkühlphase dauert wegen der hohen Temperatur etwas länger und ich muss sagen, es ist jedes Mal eine unglaubliche Vorfreude und Überraschung den Hochbrandofen zu öffnen, denn jeder Farbverlauf fällt anders aus. Manche Gesichtszüge der Figuren wurden durch die Bearbeitung mit Oxiden wirkungsvoll hervorgehoben und einige Figuren bekommen im Anschluss an die zweite Glasur eine nochmalige Glasur mit Lüster oder Gold. Diese Figuren müssen dreimal gebrannt werden. Durch den wunderschönen Lüsterglanz entstehen ganz einzigartige Objekte.